In Korea, 10.01.1953. (Second contingent)

Letter of Raymond Beringer to his Family (Maria), Hesperange.

© Bard

Original letter:

KOREA 10.1.53.


Liebe Maria,

Habe heute nach langem warten mal wieder etwas von Euch zuhause zu hören bekommen und will auch gleich antworten. Die Luxemburger sind jetzt schon 4 Tage fort von hier und ich bin allein unter einer ganzen Cie. Belgiern. Wir liegen in Reserve [1 Wort] 2 [1 Wort]. Du hast mir geschrieben daß zwei Mann bei dir waren mit dem Photoalbum aber es waren mehr Sachen als nur das Album mit den Bildern denn es waren noch ein Kimono für ein Mädchen, eine Kravatte und noch eine Tüte mit Spangen und Auszeichnungen von mir und ein Schal für Dich und noch Sachen von einem Kollegen von mir. Der Kerl hat gelogen als er sagte er hätte den Koffer in Seoul stehen lassen denn ich war noch vorgestern da und wenn es so wäre dann hätten Sie etwas zu mir gesagt als ich im Dépot war aber ich werde den Kerl auf die Finger klopfen. Es kommen noch verschiedene Luxemburger zu Dir wenn sie zuhause sind denn ich habe welche mit Grüßen zu Dir geschickt und auch Photos es sind Farbenbilder dabei denn ich habe viele Farbenphotos gemacht von Korea und sie sind alle gut geraten, nun ja Du wirst sie ja sehen. Ich habe Deinem Vater auch geschrieben denn ich bekam Weihnachten einen von Ihm. Ich habe Weihnachten an der Front verbracht denn die ganze Heilige Nacht war Alarm und wir hörtten den Chinesischen Lautsprecher als er uns Weihnachtsgrüße schickte und sagen, sie wüßten daß die Belgier auf dem WHITE-HORSE lägen und wünschten uns auch ein ruhiges Neujahr aber da waren wir schon vom Berg runter. Warum ich hiergeblieben bin werde ich Dir mal sagen wenn ich zuhause bin. Wie ich höre ist die kleine Raymonde noch immer munter was mich sehr freut, sage Ihr wenn Sie eine kleine „Joffer“ wäre dann käme Ihr Pepper nach Hause. Ich habe heute ein Paket von der Armee erhalten mit den neuen Zigaretten drin und Süßigkeiten. Ich habe mich schon oft gefragt warum ich die letzten paar Monate fast keine Post mehr von Euch erhalten das kann fast nicht von Schreibfaulheit sein denn sonst wäret Ihr aber sehr faul denn ich habe die letzten drei Monate genau 2 Briefe von Dir erhalten was sehr wenig ist. Wir werden nicht mehr viel an die Front gehen denn die Südkoreaner besetzen fast die ganze Linie, es müßte sein daß eine Offensive kommen dann kämen wir gleich hierein. Es sind 6 Luxemburger hiergeblieben und der Schreiner ist auch noch immer hier, er hat mir gesagt daß er sich verheiraten will mit einer Japanerin, apropos heiraten, Der von Gasperich der bei Dir war wird auch heiraten denn er hat eine Japanische Professorin ausgeführt und diese wird mit den Luxemburgern im Flugzeug mit kommen. Also das wäre für dieses mal alles und ich will schließen indem ich Euch alle und besonders Raymonde herzlich grüße.

Euer Raymond


English translation:

KOREA 10.1.53.


Dear Maria,

After a long wait, I heard from you at home again today and I want to reply straight away. The Luxembourgers have been away from here for 4 days now and I am alone among a whole company of Belgians. We are in reserve [1 word] 2 [1 word]. You wrote to me that two men were with you with the photo album, but there were more things than just the album with the pictures, because there were also a kimono for a girl, a tie and another bag with clips and awards from me and a scarf for you and things from a colleague of mine. The guy lied when he said he left the suitcase in Seoul because I was still there the day before yesterday and if that was the case they would have said something to me when I was in the depot but I'll rap the guy on the knuckles. There are still several Luxembourgers coming to you when they will be at home because I have sent some with greetings to you and also photos, there are many colour photos because I have taken many colour photos of Korea and they have all turned out well, well you will see them. I also wrote to your father because I got one from him at Christmas. I spent Christmas at the front because there was an alarm all Christmas night and we heard the Chinese loudspeaker sending us Christmas greetings and saying they knew the Belgians were on the WHITE-HORSE and wished us a quiet New Year too but we were off the mountain by then. I'll tell you why I stayed here when I get home. I hear that little Raymonde is still cheerful which makes me very happy. Tell her if she was a little "Joffer" then her Pepper would come home. I received a parcel from the army today with new cigarettes and sweets. I have often wondered why I have received almost no more mail from you the last few months, which can't be due to laziness in writing, otherwise you would be very lazy, for I have received exactly two letters from you in the last three months, which is very little. We won't be going to the front much anymore because the South Koreans are occupying almost the whole line, it should be that an offensive, then we would come right in. Six Luxembourgers stayed here and Schreiner is still here, he told me that he wants to get married to a Japanese woman, and speaking of marriage, the man from Gasperich who was with you is also going to get married because he has taken a Japanese professor out and she will come with the Luxembourgers on the plane. So that's all for this time and I will close by sending my warmest greetings to you all and especially to Raymonde.

Your Raymond





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